Hamburger Stolperstein-Biographien ab Juli auch in englischer Übersetzung
Nahezu 5.000 Stolpersteine erinnern in Hamburg an Menschen, die Opfer des NS-Regimes geworden sind. 2.700 Biographien konnten bis heute dazu erforscht werden. Neben den bisher 16 stadtteilbezogenen Büchern, die in diesem Zusammenhang erschienen sind, können die Lebenswege auch unter www.stolpersteine-hamburg.de nachgezeichnet werden. Die Zahl der Internetzugriffe steigt stetig an: inzwischen informieren sich täglich rund 3.000 Menschen weltweit über die Biographien der Opfer. Ein Drittel der Interessierten recherchiert dabei aus den USA. Um nun auch international die Biographien verständlich zu machen, freuen sich Dr. Beate Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGDJ), und Dr. Rita Bake, stellvertretende Leiterin bei der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg (LZ), über die Finanzierung der Übersetzungen, die von der Hermann Reemtsma Stiftung übernommen worden ist.
Stolpersteine, Biographien, Englisch, PMBildung
Unter der Leitung des IGDJ und der LZ erforschen seit 2006 unzählige Hamburgerinnen und Hamburger die Lebensgeschichten der Menschen, für die in der Hansestadt Stolpersteine verlegt worden sind. Das Ergebnis bis heute: 16 Bände der Reihe „Stolpersteine in Hamburg – Biographische Spurensuche“. Gegen eine Bereitstellungspauschale von je 3,- Euro sind diese Bücher im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung und des JIZ, Dammtorwall 1, von Mo. – Do. von 12.30 Uhr – 17.00 Uhr und Fr. von 12.30 Uhr – 16.30 Uhr erhältlich.
Auf der Internetplattform des Stolperstein-Projektes sind zudem auch vertonte Stolperstein-Biographien, die „Stolpertonsteine“, zu finden und es ist eine detaillierte Recherche nach Namen, Wohnadressen oder Wirkungsstätten der Opfer möglich.
Dr. Beate Meyer und Dr. Rita Bake freuen sich sehr, durch die Übersetzung der Lebensläufe ins Englische nun auch nicht-deutschsprachigen Interessierten Zugang zu den Texten anbieten zu können. Oftmals sind es die Nachfahren emigrierter Hamburger Juden, die sich zum Beispiel über ihre Großeltern und Eltern informieren.
Ab sofortkönnen die ersten 250 Lebensgeschichten von Menschen, deren Namen mit A und B beginnen, in englischer Sprache nachgelesen werden. Weitere werden folgen.
In Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Minsk werden zudem vom Jugendbildungswerk Dortmund die Biographien der Hamburger Jüdinnen und Juden, die ins Getto Minsk deportiert wurden, ins Russische übersetzt. Sie sind unter http://zeitzeugenarchiv.gwminsk.com zugänglich.
Redaktion Hamburgparty.de